Achtung Triggerwarnung.
Es gibt Zeiten im Leben, da muss man von heute auf Morgen sein Leben neu ordnen – zum Beispiel, wenn es das Thema Sterben naher Angehöriger geht. Aus meiner persönlichen Situation heraus muss ich dies gerade tun und möchte nun für das Thema Sterben sensibilisieren. Wir gehen immer davon aus, dass der Tod noch weit weg ist, aber wie schnell kann sich das ändern!
Der Tod ist in der heutigen Gesellschaft zu einem Tabu Thema geworden. Es wird kaum mehr über ihn geredet oder sich mit ihm auseinandergesetzt. Damals lebten mehrere Generationen unter einem Dach und waren so in einer Gemeinschaft, wo die Geburt und der Tod gemeinsam erlebt wurden. Die Zeiten ändern sich! Wenn nahestehende Angehörige an einer unheilbaren Krankheit erkranken oder die eigenen Eltern alt und auf Hilfe angewiesen sind, passt dies meist nicht mehr in unseren durchgetakteten und auf Effizienz getrimmten Alltag. Jedoch ist gerade dieser Lebensabschnitt für diese Menschen von emotionaler Bedeutung. Was wäre, wenn es dich selbst betrifft? Wie würdest du reagieren und welche Gedanken würden dir durch den Kopf gehen?
Unheilbar krank oder altersschwach heißt, dass das Lebensende in greifbare Nähe rückt und nicht mehr abwendbar ist. Dieser Gedanke macht vielen Menschen Angst, weil sie nicht wissen, was danach kommt. Sie möchten nicht allein sein. Um unser eigenes Leben meistern zu können, müssen wir sie in Institutionen und Einrichtungen, wie Krankenhäuser und Pflegeheime abgeben. Wir versuchen dann, sie so oft wie möglich zu besuchen. Der Gedanke, sie in guten Händen zu wissen, ist beruhigend. Aber hast du schon einmal darüber nachgedacht, was du dir wünschen würdest? Pflegeheim oder häusliche Pflege? Ich denke die meisten würden sich häusliche Pflege wünschen, doch umsetzbar ist das heutzutage in den seltensten Fällen.
Dafür ist es umso wichtiger, einmal hinter die Kulisse der Hospizarbeit zu schauen.
Die Hospizbewegung hat sich zum Ziel gesetzt den Tod zu enttabuisieren und Sterbenden ihre Würde zurückgeben, indem sie das menschliche Leben als Einheit betrachten, bis in den Tod. Sterbende sollen in ihren letzten Tagen so lange wie möglich so autonom wie möglich bleiben. Voraussetzung hierfür ist die weitgehende Linderung von Schmerzen und Symptomen schwerster lebensbeendender Erkrankungen. Das Pflege- und Betreuungskonzept in der Hospiz- und Palliativarbeit wird ergänzt durch die Anwendung der Aromapflege mit ätherischen Ölen. Bei sterbenden Menschen sollten ausschließlich der Düfte verwendet werden, die sie positiv stimmen oder die sie sogar an angenehme Ereignisse erinnert. Mit Hilfe der Angehörigen lässt sich das passende Öl finden.
Die größte Stärke der Aromapflege liegt in ihrer Fähigkeit, die Kommunikation auf einer emotionalen und spirituellen Ebene zu erleichtern und Wohlbefinden, Frieden und Entspannung zu vermitteln. Dabei ist zu beachten, dass das Einvernehmen von Patienten und Angehörigen zur Anwendung aromapflegerischer Maßnahmen vorliegt.
Duftkompressen, Roll-Ons, Körperölmischungen, Aromabäder und Waschungen, Massagemischungen und Raumbeduftung kommen in der aromapflegerischen Sterbebegleitung zum Einsatz.
Durch einfache Pflegerituale sorgt die Aromapflege für genau die Nähe und Zuwendung, die in dieser letzten Lebensphase so wichtig und wertvoll ist. Wenn es darum geht, Sterbephasen zu verbessern und Beschwerden zu lindern, kann die Aromapflege eine wichtige unterstützende Rolle übernehmen. Die gebürtige Schweizerin und Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross (1926 bis 2004) zählt zu den großen Wegbereiterinnen der Sterbeforschung. Von ihr stammt die Einteilung des Sterbeprozesses in fünf Phasen. Die Phasen sind nicht streng verbindlich, denn jeder Mensch stirbt auf seine individuelle Art und Weise. Ein Wechsel der Phasen ist immer möglich, egal in welcher sich der Sterbende gerade befindet. Durch diese Phaseneinteilung kann es hilfreich sein, zur momentanen Phase die passenden ätherischen Öle im Rahmen der Begleitung zu finden.
Erste Phase: Verleugnung/Verdrängung und Ablehnung
Nein, nicht ich!
Wenn einem die Nachricht über eine unheilbare Krankheit erreicht oder die Worte „Palliativ“ und „Hospiz“ fallen, sind Betroffene und Angehörige wie gelähmt. Der Schock sitzt tief. Der Kopf kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Das Lebensende ist in naher Zukunft und nicht mehr abwendbar. Die Situation will man nicht wahrhaben. Dies ist ein Schutzmechanismus, der vor emotionaler Überlastung bewahrt. Schließlich brauchen Annehmen und Verarbeiten Zeit.
„Verringerung des Schocks“
Rose: Ist eines der am höchsten schwingenden Öle, welches wir auf der Erde finden können. Es wirkt wie ein kraftvoller Heiler für das emotionale Herz. Es bringt dich in Kontakt mit der Liebe Gottes.
Es öffnet das Herz und hilft, sich auf neue Gegebenheiten einzulassen.
Neroli: Stabilisiert die Psyche, kann Ängste, Wut und Trauer mindern und den Verarbeitungsprozess erleichtern.
Anwendungsmöglichkeiten:
Mit einem Roll-On wird das Öl Rose auf die Herzgegend und Neroli auf die Pulspunkte an den Handgelenken, Rücken, Ohren oder Hand aufgetragen.
Raumbeduftung: „Loslass-Mischung“
2 Tropfen Neroli
4 Tropfen Rose
2 Tropfen Frankincense/ Weihrauch
Zweite Phase: Wut, Zorn und Auflehnung
Warum gerade ich?
Diese Phase ist geprägt von einer Fülle von Gefühlen, die sich aus der Erstarrung gelöst haben und nun frei fließen können. So schwierig diese Station für alle Begleiter auch ist, so heilsam ist sie für den Betroffenen selbst. Das Ausleben der oft so bedrückenden Gefühle kann wie ein reinigendes Gewitter wirken und den Menschen frei machen.
„Ausgleich der Emotionen“
Melisse: Ist in der Lage, Akzeptanz und Verständnis für jedermann zu schaffen, der emotionalen Schock, Wut, Angst und Trauer erlebt.
Lavendel: Hilft dir dabei dich verbal auszudrücken und deinen Geist zu beruhigen.
Ölmischungen:
Serenity „Das Öl der Vergebung“: Unterstützt dabei den Geist zu beruhigen, Gefühle von Stress, Überforderung und Nervosität loszulassen und inneren Frieden einzuladen.
Balance „Das Öl der Erdung“: Fördert Gefühle der Ruhe, Entspannung und des Wohlbefindens.
Raumbeduftung: „Ich bin geerdet“
4 Tropfen Cedarwood
3 Tropfen Lavendel
Dritte Phase: Verhandeln
Ja, aber … Was kann ich noch tun?
Nun wendet sich der Sterbende einem neuen Wegabschnitt zu – der Station des Verhandelns.
Was ist noch möglich? In dieser Phase des letzten Aufbäumens wird mit Gott oder wem auch immer gefeilscht. Es ist eine Zeit des Arrangierens, der kleinen Hoffnungen und der großen Bereitschaft, das Leid anzunehmen, um wenigstens noch eine Zeit, das Leben in seinen bunten Farben zu spüren.
Manchmal werden in diesem Stadium noch Pläne gemacht: „Dieses Fest möchte ich noch erleben, dann bin ich soweit.“ Sterbende konzentrieren sich auf die Dinge, die ihnen letztendlich wichtig sind.
„Hebung der Stimmung“
Lemon: Entwickelt wieder die natürliche Verspieltheit in dir, um dich mit der Fröhlichkeit des Herzens zu verbinden. Gefühle von Freude und Glücklich sein können wieder entstehen.
Bergamot: Ein wunderbares Heilmittel, um dich aus deiner Niedergeschlagenheit zu holen, in dem Sinne, das Leben wieder zu genießen. Es lässt die Seele erwachen, gibt Hoffnung und macht Mut, dass du dich mit allen annehmen kannst, was ist.
Ölmischung: Hope, Console
Raumbeduftung: „Ich fühle mich glückselig“
3 Tropfen Wild Orange
3 Tropfen Grapefruit
2 Tropfen Lemon
2 Tropfen Bergamot
Vierte Phase: Trauer über Versäumtes
Ja, ich!
In dieser Phase werden unerreichte Ziele und nicht realisierbare Zukunftspläne betrauert.
Es gilt Abschied zu nehmen von all den Dingen, die im Leben wichtig waren, von Menschen, Landschaften, Zukunftsbildern, Hoffnungen und Wünschen. Viele Betroffene versinken in Depression und Verzweiflung und ziehen sich zurück. Es ist ein „Kräftesammeln“ für alles, was kommt.
„Reduzierung der depressiven Gedanken“
Geranium: Heilt dein gebrochenes Herz und sorgt für emotionale Ehrlichkeit. Es wird dir ein guter Begleiter darin sein emotional zu wachsen, denn es fördert das Freilassen von unterdrücktem Kummer oder Schmerz.
Ylang-Ylang: Ist ein kraftvolles Heilmittel, um emotionale Traumata aus der Vergangenheit loszulassen. Es hilft dir deine blockierenden Emotionen loszulassen.
Roman Chamomiler: Besänftigt dein Handeln und führt dich immer wieder zurück zur Beziehung mit Gott. Du fühlst dich friedvoller und ruhiger und kannst genau diese Sicherheit fühlen, nach der du dich sehnst.
Sandalwood: Kann dich bei allen Arten von Gebet und spiritueller Anbetung begleiten und beim Loslassen von Lebensthemen unterstützen. Außerdem kann Sandalwood deinen Verstand beruhigen sowie Frieden in dein Herz bringen.
Ölmischung: Forgive
Raumbeduftung: bei Traurigkeit
jeweils 2 Tropfen:
Geranium, Sandalwood, Bergamot
Fünfte Phase: Einlassen ins Unvermeidliche, Annahme
Ja!
Endlich kann der sterbende Mensch in Ruhe seinen Blick nach vorn wenden und seine Kräfte für den „Schritt über die Schwelle“ sammeln. In dieser Zeit fühlen sich Angehörige häufig zurückgewiesen.
„Loslassen“
Weihrauch: Du kannst dich wieder tief mit Gott verbinden.
Raumbeduftung:“ Ich gebe mich hin“
3 Tr. Vetiver
3 Tr. Lavendel
2 Tr. Frankincense/Weihrauch
Raumbeduftung: der Dankbarkeit
4 Tr. Bergamot
2 Tr. Grapefruit
2 Tr. Cypress
2 Tr. Frankincense/ Weihrauch
1 Tr. Ylang Ylang
1 Tr. Ginger/ Ingwer
In der Sterbebegleitung steht die ganzheitliche Betrachtung körperlicher und seelischer Beschwerden im Mittelpunkt.
AromaTouch Technik
Offenbart dem Betroffenen eine Auszeit, die dazu dient, Körper und Emotionen wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Die leichten Berührungen wirken sich entspannend und beruhigend auf den Betroffenen aus.
Die Atemfrequenz wird ruhiger.
Momentane Erleichterung = stärkt den Glauben, dass Hilfe erfolgt und wirkt sich positiv auf den Krankheitsverlauf aus.
Hand-Touch Technik
Verspannungen werden gelöst.
Wut und Aggressionen werden „weg gestreichelt“.
Der Betroffene erlebt zugleich ein Gefühl der Nähe und der Akzeptanz.
Emotionale und körperliche Beschwerden können reduziert werden.
Da es noch so viele unzählige Einsatzmöglichkeiten in der Aromatherapie gibt, ist es mir nicht möglich alle hier aufzuzählen.
Wie bereits die Begründerin der modernen Hospizbewegung, Cicely Saunders (1918 bis 2005)
sagte: „Es geht nicht darum dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“
WellnessbotschafterINNEN Christin und Margret (Team Kraft der Natur und Aromaherzen)
Quellen: Klinikhandbuch Aromatherapie, Bringe deine Emotionen in Balance, Bis zuletzt an deiner Seite, eigene Erfahrungen Dieser Artikel gibt einen kurzen Überblick über verschiedene ätherische Öle von dōTERRA und deren Anwendungsmöglichkeiten. Er gilt nur für den internen Bereich und als Grundinformation, um bei Interesse selbst mehr nachzuforschen. Die Beschreibungen stammen aus Fachbüchern, bzw. wurden von Beratern und Kunden selbst als Erfahrung bestätigt. Hier beschriebene Produkte sind nicht zur Diagnose